To protect or not to protect? Modes of appropriability in the small enterprise sector
Thomä, J. & Bizer, K. (2013). To protect or not to protect? Modes of appropriability in the small enterprise sector. Research Policy, 42 (1), 35-49.
Welche Aneignungsstrategien wählen innovative Kleinunternehmen? Eine Clusteranalyse von Daten aus dem deutschen Community Innovation Survey (CIS) wurde durchgeführt, um vier unterschiedliche Aneignungsmodi im Kleinunternehmenssektor zu identifizieren. Die Ergebnisse zeigen, dass für viele innovative Kleinunternehmen die entscheidende Frage nicht ist, ob sie geistige Eigentumsrechte (Intellectual Property Rights, IPRs) nutzen oder nicht, sondern ob sie ihre Innovationen überhaupt vor Nachahmung schützen sollen. Darüber hinaus sollten sich formelle und informelle Innovationsschutzmechanismen nicht gegenseitig ausschließen, da mehrere gemeinsam eingesetzt werden. Geheimhaltung und Vorteile durch zeitlichen Vorsprung gegenüber Wettbewerbern werden oft mit geistigen Eigentumsrechten kombiniert. Dennoch nutzen einige kleine Unternehmen die Komplexität des Designs als Ersatz für den Patentschutz. Die Relevanz des jeweiligen Aneignungsmodus hängt von Faktoren wie dem Innovationsgrad, dem Typ des Innovators und dem allgemeinen Marktumfeld ab, was impliziert, dass sich die Bedeutung von bestimmten intellektuellen Eigentumsrechten tendenziell auf spezifische Geschäftskontexte beschränkt. Darüber hinaus gibt es in Bezug auf die Unternehmensperformance, gemessen an Innovationseffekten, einige Hinweise darauf, dass sich sowohl die Wahl von IPR- als auch von nicht IPR-orientierten Aneignungsstrategien als effektiv erweisen kann, um die jeweiligen Unternehmensziele zu erreichen. Alles in allem impliziert die Studie, dass die Nutzung von Rechten des geistigen Eigentums durch innovative kleine Unternehmen sehr selektiv ist. Der Beitrag schließt mit einer Diskussion der Implikationen für Politik und Forschung.