From automation to databased business models – digitalization and its links to innovation in small and medium-sized enterprises

Thomä, J. & Bischoff, T. S. (2022). From automation to databased business models – digitalization and its links to innovation in small and medium-sized enterprises. ifh Working Papers (No. 31), Updated version [first published in 2021]. Göttingen.

Die Digitalisierung gehört zu den zentralen Entwicklungen, die derzeit prägend auf die Innovationsaktivitäten von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) einwirken. Vor diesem Hintergrund ist sowohl für die Innovationsmessung als auch die Innovations- und Mittelstandspolitik ein besseres Verständnis des mehrdimensionalen Zusammenspiels zwischen digitalen Technologien, Kompetenzen und Innovation erforderlich. Im vorliegenden ifh-Papier wird daher die Rolle der digitalen Transformation für das Innovationsgeschehen im deutschen Mittelstand untersucht. Basierend auf einer systematischen Analyse des gemeinschaftlich von der OECD und Eurostat herausgegebenen „Oslo Manual 2018“ und einer daran anknüpfenden qualitativen Inhaltsanalyse von Interviewdaten innovationsaktiver KMU wird ein differenziertes Kategoriensystem entwickelt, welches für die Unternehmensebene die verschiedenen Facetten des Zusammenhangs zwischen Digitalisierung und Innovation entlang von sieben Hauptkategorien und 32 Unterkategorien abbildet.

Die Anwendung dieses Kategoriensystems am Beispiel der zu Grunde liegenden Interviewdaten zeigt dabei die Heterogenität innovationsaktiver KMU in Bezug auf die Digitalisierung. Es zeigt sich, dass es tendenziell zwei idealtypische Digitalisierungstypen unter den Innovatoren des Mittelstands gibt: Erstens Prozessinnovatoren, die neue digitale Technologien und Verfahren nutzen, um Effizienz- und Automatisierungsvorteile zu erzielen, wofür sie wiederum zunächst grundlegende digitale Kompetenzen im Unternehmen aufbauen müssen. Typisches Beispiel hierfür sind KMU aus dem Handwerk. Zweitens Produktinnovatoren, die auf Basis fortgeschrittener Kompetenzen bei der Digitalisierung ihrer Produkte und Dienstleistungen ihre Neuerungen hervorbringen und häufig bereits auch schon Erfahrungen mit der Einführung digitaler Geschäftsmodelle gesammelt haben. Solche KMU sind häufig relativ forschungsstark und finden sich meist in digitalisierungsaffineren Branchen.

Die exemplarische Anwendung des entwickelten Kategoriensystems zeigt damit, welches Potenzial dieses für die Innovationsmessung und -politik birgt. Darüber hinaus verdeutlichen die Ergebnisse politischen Entscheidungsträgern, wie stark die Innovationsaktivitäten von KMU bereits durch die digitale Transformation geprägt sind, und geben gleichzeitig Hinweise darauf, an welchen verschiedenen Stellschrauben innovationspolitische Unterstützungsangebote für kleinere Unternehmen im Bereich der digitalen Transformation potenziell ansetzen können.

Für Rückfragen zu den Ergebnissen dieser Studie steht Dr. Jörg Thomä zur Verfügung.
Zurück (Veröffentlichungen)