Unternehmertum und Persönlichkeit in Mittelstand und Handwerk (DHI)

Ansprechpartner

Bearbeitung

Dr. Jörg Thomä, Dr. Petrik Runst

Kooperationspartner

Handwerkskammer Kassel, Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade, Handwerkskammer Hildesheim-Südniedersachsen, Handwerkskammer Dresden, Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V. (ZDH)

Auftraggeber

Deutsches Handwerksinstitut (DHI)

Projektlaufzeit

01/2022 - 12/2023

Projektziele

© ra2 studio/Shutterstock.com
© ra2 studio/Shutterstock.com

Der Erfolg von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) steht und fällt mit der Unternehmerpersönlichkeit. Gerade im kleinbetrieblichen Kontext halten Unternehmerinnen und Unternehmer die verschiedensten Fäden in einer Hand: Sie steuern die strategische Ausrichtung des Betriebs, überwachen die Qualität des handwerklichen Leistungserstellungsprozesses, zeichnen für das Personalmanagement verantwortlich, haben den Vertrieb im Griff und sind auch darüber hinaus im persönlichen Austausch mit Kunden, Lieferanten, Geschäftspartnern und anderen externen Stakeholdern. In Mittelstand und Handwerk ist daher der Faktor „Unternehmerpersönlichkeit“ ein zentraler Dreh- und Angelpunkt für den Erfolg von Gründungs- und Übernahmevorhaben. Wichtige Grundlagenerkenntnisse und Handlungsempfehlungen für die Handwerksorganisationen wurden in einem früheren Projekt des LFI München gelegt.

Das vorliegende Projekt greift diese Erkenntnisse auf und testet die Erkenntnisse auf Basis einer breiten Datenbasis. Das Projekt zeigt folglich auf Basis quantitativ-empirischer Auswertungen, wie stark die Entwicklung und das Wachstum von (handwerklichen) KMU durch den Persönlichkeitstyp der Unternehmerperson beeinflusst werden. Es kann vermutet werden, dass erfolgreiche Unternehmerinnen und Unternehmer nicht nur auf ihren Fachkompetenzen aufbauen, sondern sich begleitend dazu auch durch positives Selbstbewusstsein und psychische Widerstandsfähigkeit sowie ausgeprägte Leistungsbereitschaft eine Wertschätzung gegenüber anderen Personen inner- und außerhalb des Betriebs und generell durch Anpassungsfähigkeit und Offenheit für Neues auszeichnen. Auf dieser Grundlage wird auf Basis vorhandener Datensätze (wie z. B. dem Sozioökonomischen Panel SOEP) der Zusammenhang zwischen Unternehmerpersönlichkeit und Gründungs- bzw. Übernahmeerfolg analysiert. Dies liefert z.B. Erkenntnisse darüber, welcher Persönlichkeitstypus mit einer höheren Überlebensfähigkeit von Gründungen einhergeht oder inwiefern die wirtschaftliche Entwicklung eines neu gegründeten oder übernommenen Betriebs mit den Persönlichkeitsmerkmalen der Gründerin / des Gründers zusammenhängen. In diesem Zusammenhang wird auch untersucht, welche betrieblichen Strategien in Abhängigkeit von der jeweiligen Unternehmerpersönlichkeit verfolgt werden und ob Betriebe mit bestimmten Persönlichkeitstypen eine höhere Anpassungsfähigkeit aufweisen.

Publikationen im Projekt

Runst, P. & Thomä, J. (2023). Personality and self-employment: A journey into the craft's way of doing business. ifh Working Papers (No. 38). Updated version [first published in 2022]. Göttingen. Download

Runst, P. & Thomä, J. (2022). Der Prototypenansatz – ein neuer Blick auf die Rolle von Persönlichkeit für unternehmerisches Handeln. Förderkreis Gründungsforschung e.V. und IfM Bonn, Policy Brief 4/2022. Bonn. Link zum Artikel

Runst, P. & Thomä, J. (2022). Unternehmersein im Handwerk – Eine Frage der Persönlichkeit?. ifh Forschungsbericht Nr. 2. Göttingen. Download der Studie

Runst, P. & Thomä, J. (2022). Resilient entrepreneurs? Revisiting the relationship between the Big Five and self-employment. ifh Working Papers (No. 34). Göttingen. Download

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