Handwerk mit Zukunft (HaMiZu)
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Problemstellung
Die digitale Transformation führt zu Strukturveränderungen in Handwerksbetrieben, den Märkten und der Organisation des Handwerkssektors. Im Zusammenspiel dieser drei Ebenen zeigen sich die Komplexität und der disruptive Charakter einer breiten Einführung von digitalen Technologien, Prozessen und Dienstleistungen. HaMiZu nimmt für die verschiedenen Anwendungsgebiete der geförderten Verbundprojekte aus dem Förderschwerpunkt Handwerk 4.0 als wissenschaftliches Projekt eine übergeordnete Perspektive ein, um die drei Ebenen ganzheitlich im Hinblick auf Strukturveränderungen und Anpassungsbedarfe zu untersuchen. Im Fokus stehen dabei zwei übergeordnete Forschungsfragen: Wie verändern sich im Handwerk Betriebe, Märkte und Handwerksorganisation im Kontext der Einführung von digitalen und innovativen Systemen? Wie können Betriebe und Handwerksorganisationen gestalterisch auf die Veränderungen durch Digitalisierung reagieren?
Ziel
Ziel des Projekts HaMiZu ist es, durch übergeordnete, explorative Analysen auf Basis der Erkenntnisse des Förderschwerpunkts wissenschaftlich fundierte und praktisch umsetzbare Handlungsalternativen aufzuzeigen, sowohl für Betriebe als auch zur Gestaltung der Rahmenbedingungen im Handwerk, und Interessierten in den etablierten Formaten der Handwerksorganisation zur Verfügung zu stellen.
Vorgehensweise
Das Projekt setzt in der Untersuchung der Handwerkswirtschaft der Zukunft auf einen Methodenmix aus qualitativen und quantitativen Methoden. Experteninterviews und Workshops mit Beteiligten des Förderschwerpunkts und Experten der Handwerksorganisation dienen als Datengrundlage zur Entwicklung eines Serviceökosystems im Handwerk. Ein quantitativ-experimenteller Ansatz bildet konkrete Zukunftsszenarien der technologischen Transformation gegenüber der Kontrolle des Ist-Zustands ab, z. B. die Einführung algorithmischer Entscheidungshilfen für Betriebe bei der Angebotserstellung oder für Kunden bei der Auswahl von Anbietern, um die Auswirkungen auf Betriebe, Marktinteraktionen oder Regulierungsbedarfe zu messen. Der Methodenmix trägt der Komplexität der Thematik Rechnung und ermöglicht so eine zielgerichtete und umfassende wissenschaftliche Untersuchung. Die Ergebnisse werden in Fachzeitschriften, Konferenzbeiträgen und Transferpapieren publiziert, über etablierte Transferformate der Handwerksorganisation wie Roadshows, Gremien, oder Informationsveranstaltungen und Zertifikatskurse für die Beratungsorganisation in die Praxis kommuniziert sowie über eine Projekthomepage dokumentiert.
Ergebnisse und Anwendungspotenzial
Das Projekt unterstützt die Entwicklung maßgeschneiderter, innovativer und digitaler Konzepte im Handwerk. Handwerksbetriebe, die Handwerksorganisation und Akteure der beruflichen Qualifizierung werden befähigt sich in den veränderten Wertschöpfungsprozessen, Märkten und Kommunikationskulturen zu positionieren, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und attraktive Arbeitsplätze zu erhalten.
Publikationen im Projekt
Beuchel, S., Jantos, L. & Meub, L. (2024). Digitalisierung im Handwerk zwischen Zettelwirtschaft und KI: Eine Status Quo-Analyse. ifh Forschungsbericht Nr. 23. Göttingen. Download der Studie
Erlei, A. & Meub, L. (2024). Technological Shocks and Algorithmic Decision Aids in Credence Goods Markets. General Economics. arXiv:2401.17929. Link zum Artikel
Meub, L. & Proeger, T. (2023). Künstliche Intelligenz in der Handwerksorganisation. ifh Forschungsbericht Nr. 20. Göttingen. Download der Studie