Energieeffizienz in Handwerksunternehmen (DHI)
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Projektziele
Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz werden im Handwerk vor allem mit Blick auf die Wirtschaftlichkeit umgesetzt. Die Unternehmen orientieren sich eher an Rentabilität und Amortisationsdauer statt an ökologischen Effekten. Einen differenzierten Blick auf den Umgang der Handwerksbetriebe mit dem Thema Energieeffizienz gibt jetzt eine Kurzstudie des Volkswirtschaftlichen Instituts für Mittelstand und Handwerk an der Universität Göttingen (ifh). Sie stützt sich auf eine gemeinsame Umfrage von sechs westdeutschen Handwerkskammern und zeichnet vor allem ein Stimmungsbild bei Kleinst- und Kleinbetrieben der "Wirtschaftsmacht von nebenan".
Die ifh-Wissenschaftler haben bei der Aufarbeitung der Umfragedaten herausgefunden, dass die Unternehmensgröße einen entscheidenden Einfluss darauf hat, wie das Thema Energieeffizienz gewichtet wird. Letztlich liegt es am Wissen über Energiekosten, ob der Unternehmer überhaupt aktiv wird. Je größer der Betrieb und damit je arbeitsteiliger er aufgestellt ist, umso eher sind die Energiekosten bekannt, werden Fördermittel genutzt oder Energieberater zu Rate gezogen. Kleinstbetriebe hingegen, in denen die strategischen Entscheidungen nahezu ausschließlich vom Chef und Inhaber zusätzlich zum Tagesgeschäft gefällt werden müssen, greifen meist auf niedrigschwellige Informationen vom Energieversorger, auf Herstellerangaben oder aus dem Internet zurück.
Hat sich der Handwerksunternehmer einmal dazu entschieden, Energieeffizienz-Maßnahmen (EEM) durchzuführen, hängt ihre Anzahl vom Immobilienbesitz-Status, vom Handwerkszweig und von der Größe des Unternehmens ab. Bäcker und Friseure führen vergleichsweise viele Sanierungsmaßnahmen durch; kleinere Unternehmen eher selten. Die zugrunde liegenden Umfragen geben außerdem Hinweise darauf, dass Immobilienbesitz die Zahl der Sanierungsmaßnahmen im Vergleich zu Miet-Immobilien erhöht.
Publikationen im Projekt
Runst, P. & Bettendorf, A. (2017). Energieeffizienz von Klein- und Kleinstbetrieben des Handwerks. Göttinger Beiträge zur Handwerksforschung (Heft 16). Göttingen. Download der Studie