Status-Quo Analyse zur Digitalisierung im Handwerk
07.05.2024
Die digitale Transformation bleibt ein zukunftsweisendes Handlungsfeld für das Handwerk, wobei Relevanz und tatsächliche Umsetzung über Gewerke hinweg sehr unterschiedlich ausgestaltet und letztlich betriebsspezifisch zu betrachten sind.
Ein dynamischerer Transformationsprozess im Handwerk wird u.a. gehemmt durch einen schwachen externen Anpassungsdruck in guter konjunktureller Lage, knappe (Personal-) Ressourcen zur Umsetzung und Fortbildung, zunehmende bürokratische Pflichten und eine mangelnde Aussicht auf eine erfolgreiche Betriebsübergabe.
Dagegen werden Digitalisierungsmaßnahmen u.a. angetrieben durch eine breite gesellschaftliche Akzeptanz digitaler Prozesse, ein sich veränderndes Marktumfeld im Zuge der Verbreitung generativer KI, zunehmende Angebote handwerksspezifischer Lösungen durch neue externe Dienstleister und staatliche Förderprogramme.
Der vorliegende Forschungsbericht widmet sich diesem Spannungsfeld aus Hemmnissen und Treibern der Digitalisierung und beschreibt den Status Quo, die aktuelle Förderlandschaft sowie mittelfristige Entwicklungen hinsichtlich der Digitalisierungs- und KI-Bemühungen im Handwerk. Die Studie stellt Erkenntnisse aus der bestehenden Forschungsliteratur den Erfahrungen von Digitalisierungsbeauftragten für Innovation und Technologie (Digi-BIT) gegenüber und analysiert so Trends, Treiber und Hemmnisse hinsichtlich der Digitalisierung im Handwerk.
Die Interviews bestätigen ein weiterhin hohes Potenzial für Digitalisierungsmaßnamen im Handwerk, wobei die Bedürfnisse der Betriebe - z.B. in Abhängigkeit zur Betriebsgröße - sehr unterschiedlich ausfallen. Drei wesentliche Handlungsfelder zur Realisierung dieses Potenzials werden identifiziert:
(I) Informations- und Austauschveranstaltungen, um einen Wissensaustausch zu ermöglichen und beispielhafte Betriebe mit unterschiedlichem Digitalisierungsfortschritt sichtbar zu machen.
(II) Branchen- und betriebsspezifische Fördermaßnahmen, welche den heterogenen Ausgangssituationen durch eine hohe Flexibilität gerecht werden und insbesondere für kleine Betriebe einen Einstieg in Digitalisierungsmaßnahmen ermöglichen.
(III) Nutzung sozialer Medien zur Modernisierung der Außendarstellung von Handwerksbetrieben und zur Steigerung ihrer Attraktivität für Fachkräfte, Betriebsübernahmen und Kunden.