Neue Studie zum E-Tool im Marktvergleich von Energiemanagementsystemen
17.07.2025
Vor dem Hintergrund zunehmender regulatorischer Anforderungen im Bereich der Energie- und Klimapolitik, aber auch vor dem Hintergrund steigender Energiepreise gewinnen Energiemanagementsysteme und Emissionsbilanzierungssysteme auch für kleine und mittelgroße Handwerksbetriebe an Bedeutung. Der vorliegende Bericht zeigt, dass insbesondere das E-Tool eine vielversprechende Lösung für die Herausforderungen dieser Betriebe bietet. Es erfüllt zentrale Anforderungen an ein niederschwelliges, praxisnahes und kostenfreies EMS, das zudem über Funktionen zur Emissionsbilanzierung verfügt.
Im Vergleich zu anderen am Markt verfügbaren Systemen überzeugt das E-Tool insbesondere durch seine Ausrichtung auf das Handwerk, welche auch einen gewerkespezifischen Vergleich ermöglicht. Auch ein individueller Betriebsentwicklungsfahrplan (iBEF) zu perspektivischen Energieeffizienzmaßnahmen kann gemeinsam mit einem Berater oder einer Beraterin erstellt werden und die systemische Verzahnung mit bestehenden Beratungsstrukturen des Handwerks sind positiv hervorzuheben.
Gleichzeitig verdeutlichen die qualitativen Erkenntnisse, dass die Nutzung des E-Tools noch durch Hemmnisse wie mangelnde Bekanntheit, Unwissenheit über den Mehrwert des E-Tools, begrenzte Ressourcen im Betrieb und unvollständige Eingaben eingeschränkt wird. Trotz seiner Relevanz und des hohen Nutzens für Handwerksbetriebe wird es bislang nur selten proaktiv eingesetzt. Um das volle Potenzial des E-Tools auszuschöpfen, bedarf es daher gezielter Kommunikationsmaßnahmen, strukturierter Schulungsmöglichkeiten sowie eine Kommunikation der Vorteile – sowohl im Eigeninteresse der Betriebe als auch im Rahmen von Finanzierungen, Förderungen oder Zertifizierungsprozessen.
Langfristig kann das E-Tool zu einem zentralen Bestandteil einer nachhaltigen Betriebsstrategie im Handwerk werden. Hierzu sollte die Weiterentwicklung des E-Tools konsequent auf die Anforderungen zukünftiger Berichtsstandards wie dem Voluntary SME-Standard (VSME) ausgerichtet werden. Durch eine solche Konformität mit zukünftigen Standards und die Möglichkeit zur Generierung von Energie- und Emissionsdaten kann die Grundlage für eine transparente, normgerechte und effiziente Nachhaltigkeitsberichterstattung geschaffen werden und Handwerksbetriebe damit auf ihrem Weg zur Klimaneutralität und Zukunftsfähigkeit unterstützt werden.
Im Austausch mit Nachhaltigkeitsexperten des Handwerks zeigt sich, dass die formal gesehen indirekte Berichtspflicht bereits eine sehr starke Trickle-Down-Dynamik entwickelt hat, welche die Handwerksbetriebe in Zukunft zunehmend unter Druck setzen wird. So werden die Betriebe zukünftig vermehrt Nachweise sowohl an Banken – für bessere Finanzierungsbedingungen – als auch an Großunternehmen liefern müssen, welche als Auftraggeber von ihren Zulieferern Nachweise einholen müssen. Um weiterhin wettbewerbsfähig zu sein, kompetitive Finanzierungskonditionen zu erhalten und Teil einer Lieferkette zu sein, brauchen Handwerksbetriebe somit effektive Unterstützung, wobei das E-Tool hierzu einen wertvollen Beitrag leisten kann.