Junge Unternehmen: Verschiedene Innovationswege zum Erfolg

27.06.2025

Bisherige Studien zeigen, dass FuE-orientierte junge Unternehmen eine ausgeprägte Asymmetrie in ihrer wirtschaftlichen Performance aufweisen – mit besonders hohen Wachstumsraten am oberen Ende der bedingten Verteilung. Sie stehen daher im besonderen Interesse der Politik. Der vorliegende Aufsatz argumentiert, dass diese binäre Sichtweise, bei der FuE-orientierte Unternehmen pauschal allen anderen gegenübergestellt werden, sinnvoll erweitert werden kann, um die Beziehung zwischen Innovation und Wachstum junger Unternehmen differenzierter zu verstehen. Insbesondere nicht-FuE-orientierte Innovationsaktivitäten – wie sie etwa für junge Handwerksbetriebe typisch sind – sollten als eigenständige Kategorie berücksichtigt werden. Ihre spezifische Form des Lernens und Innovierens, insbesondere im Sinne des „Learning by Doing, Using and Interacting“ (DUI)-Modus, führt zu einem eigenen Wachstumsmuster. Zur Untersuchung dieser Hypothese werden Daten des IAB/ZEW-Gründungspanels analysiert. Die Ergebnisse zeigen: Junge Unternehmen, die ohne eigene FuE über DUI-Mechanismen innovieren, weisen ein eigenes Wachstumsmuster auf. Sie entwickeln sich wirtschaftlich besser als Nicht-Innovatoren, wenn auch weniger stark als FuE-orientierte Innovatoren – wachsen dafür aber risikoärmer und weniger kostenintensiv. Die Entscheidung eines jungen Unternehmens für einen bestimmten Innovations- und Wachstumspfad kann somit als Risiko-Rendite-Abwägung verstanden werden. Der Aufsatz schließt mit Implikationen für die Politik und künftige Forschung.

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